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Weihnachten steht kurz vor der Tür, eine Zeit voller Geschichten. Der perfekte Monat also um eine Geschichte zu erzählen. Nicht nur, weil dieses Thema unter anderem eines unserer Kernbereiche darstellt, sondern weil die Softwareentwicklung auch einfach eine wahnsinnig spannende Reise hinter sich hat und aus unserem heutigen Leben kaum wegzudenken ist. 

Bei Software handelt es sich um ein Kollektivum von Computerprogrammen und den dazugehörigen Daten. Sie dient einem softwaregesteuertem Gerät als Manuskript, indem sie dem Gerät vermittelt, wann und wie es etwas umzusetzen hat. Moderne Computersysteme bestehen aus software- und hardwarebasierten Komponenten, wobei die Hardware, also das Gegenstück zur Software, die Befehle softwarebasierter Computerprogramme ausführt. Heutzutage lässt sich Software nicht nur in Computern finden, sondern auch in Smartphones, Autos und sogar in Haushaltgeräten z.B in einem Kühlschrank.

Entwicklungsgeschichte

Software und Hardware waren in den 50er Jahren noch stark miteinander als Einheit verbunden. Die Software wurde nur als Teil der Hardware gesehen und als Programmcode bezeichnet. John W. Tukey war Statistiker, der den Begriff Software erstmals im Jahre 1958 verwendet hat. Knapp 20 Jahre später sorgte die Entscheidung der US-Regierung dafür, dass der Hersteller IBM seine Software und Hardware Komponenten separat aufführen und berechnen sollte. Diese Entwicklung bewirkte die Gründung von Firmen, die sich ausschließlich auf Software konzentrierten und diese herstellten. Darunter fallen unter anderem die Giganten Microsoft und SAP in Deutschland. 

Pioniere der Software

Kommen wir jetzt zur eigentlichen Entwicklung von Software, der Programmierung. Im wesentlichen übersetzt der Programmierer die vorgegebenen Anforderungen und Algorithmen in eine gewünschte Programmiersprache, die ein Computer ausführen kann. Apps, Spiele, Roboter-Steuerungen – das alles ist Software, die wir durch Programmieren erstellen können. 

19 Jahrhundert

Der Franzose Joseph-Marie Jacquard hat durch seine Erfindung eines “programmierbaren” Webstuhls entscheidend zur industriellen Revolution beigetragen. Der Webstuhl selbst hat noch nicht über einen Prozessor verfügt, sondern wurde über Lochstreifen gesteuert. Auch wurden diese nicht durch 0 und 1 ausgewertet, sondern zwischen Loch und kein Loch. Ein Loch bedeutete Fadenhebung und kein Loch bedeutete Fadensenkung. Mit seiner Erfindung legte Joseph-Maria Jacquard den Grundstein der heutigen Automatisierung. 

Der nächste Meilenstein war im Jahre 1843 mit Augusta Ada King-Noel, besser bekannt als Ada Lovelace. Gemeinsam mit Charles Babbage arbeitete Sie an der Analytical Engine, einer mechanischen Rechenmaschine für allgemeine Anwendungen, die allerdings nie fertiggestellt wurde. Sie machte sich beim Schreiben etliche Notizen und beschrieb ebenfalls eine Methode zur Berechnung der Bernoulli-Zahlen mit der Maschine. Dies gilt bis heute als das erste Computerprogramm.

Konrad Zuse

Konrad Ernst Otto Zuse hat mit seiner Entwicklung Z3 im Jahre 1941 die erste vollautomatisierte, frei programmierbare Rechenanlage der Welt vorgestellt. Der Z3 basiert auf der gleichen Struktur wie die Arbeit von Babbage und eine Addition mit seiner Erfindung dauerte weniger als eine Zehntelsekunde. Tatsächlich war seine Motivation für einen “automatischen Rechner” relativ simpel – die “Faulheit” zum Rechnen. 

John von Neumann und die ENIAC

Um in den USA gewisse Probleme in Hinsicht auf den Bau einer Atombombe zu lösen, stößt John von Neumann im Jahr 1944 zum ENIAC-Team dazu. ENIAC (Electronical Numerical Integrator and Computer) ist der erste elektronische Allzweckrechner, der an der University of Pennsylvania gebaut wurde. Die Pioniere dahinter sind Presper Eckert und John Mauchly. Neumann deckt an dem bereits fertig konzipierten ENIAC Schwachstellen auf und gibt Verbesserungsvorschläge. Er fordert einen einheitlichen, flexiblen Speicher, in dem Programm und Daten abgelegt werden, da bis dahin bei jeder Umprogrammierung der ENIAC fast neu zusammengebaut werden musste. Bis heute prägt er durch seine “von-Neumann-Prinzipien” die Informatik-Lehrbücher.

Wichtig ist hierbei zu nennen, dass dies nur ein Teil der Pioniere sind, die die Softwareentwicklung / Programmierung geprägt haben.